Karies und Infektionen
Wenn die Pulpahöhle des Zahns von Karies befallen oder verletzt wird, ist eine Wurzelbehandlung oftmals die einzige Möglichkeit, um den Zahn zu retten.
Die Pulpahöhle
Unter der harten äußeren Schale jedes Zahns verbirgt sich ein Bereich, der als Nerven- oder Pulpahöhle bezeichnet wird. In der Pulpahöhle befindet sich ein System aus Blut- und Lymphgefäßen und Nerven, das als Zahnmark bekannt ist. Diese Gefäße und Nerven verlaufen vom Knochen aus durch die Wurzelkanäle. Über dieses System werden die Zellen im Inneren des Zahns mit Nährstoffen versorgt.
Wurzelbehandlung
Durch Karies oder Verletzungen kann das Zahnmark geschädigt werden oder sich entzünden. Bei einer Wurzelbehandlung entfernt der Zahnarzt das geschädigte oder infizierte Zahnmark und ersetzt es durch ein spezielles Füllmaterial, das hilft, die verbleibende Zahnstruktur aufrecht zu erhalten.
Die folgenden Signale können darauf hinweisen, dass eine Wurzelbehandlung erforderlich ist:
Plötzliche oder pochende Schmerzen beim Beißen und Kauen
Empfindlichkeit gegenüber heißen und kalten Speisen
Starker Kariesbefall oder Verletzungen, die einen Abszess (eine Infektion) im Knochen nach sich ziehen
Das Verfahren
Eine Wurzelbehandlung besteht aus fünf Schritten:
1. Nachdem der Zahn betäubt wurde, wird eine Öffnung in die Krone gebohrt, um den Zugang zur Pulpahöhle zu ermöglichen.
2. Die Länge des Wurzelkanals wird bestimmt.
3. Das kranke Zahnmark wird entfernt und die Kanäle werden gereinigt, vergrößert und geformt.
4. Im Anschluss werden die Kanäle aufgefüllt und versiegelt. In manchen Fällen wird ein Metallstift eingesetzt, der die neue Struktur stützt oder die restaurativen Materialien an ihrem Platz hält.
5. Der Zahn wird mithilfe einer temporären Füllung versiegelt. Meistens sorgt eine Gold- oder Porzellankrone für zusätzlichen Schutz.
Das Material, mit dem der Wurzelkanal aufgefüllt wird, bleibt Ihnen wahrscheinlich ein Leben lang erhalten. Es kann aber sein, dass die Füllung oder die Krone ausgetauscht werden müssen.